Was den verantwortlichen Politikern in Kopenhagen nur im Ansatz gelang, ist gestern meinen Schülern gelungen. Sie haben, trotz Wachstum, die Welt klimatechnisch nicht untergehen lassen. Im Ethikunterricht haben wir uns in den letzten Stunden überlegt, wie man ethisch korrekt handelt. Gestern kam dann die Umsetzung. Im Planspiel Klimawandel geht es darum, wirtschaftliche (meistens Wachstum) und politische Ziele zu erreichen. Dabei werden sechs Regionen simuliert: USA und Partner, Europa, ehemalige Sowjetunion, OPEC, die Schwellenländer und die Entwicklungsländer. Jede Ländergruppe hat ein „wirtschaftliches Ziel“, das darin besteht, eine bestimmte Anzahl Fabriken aufzubauen, um sein Wirtschaftswachstum zu sichern. Dieses wirtschaftliche Ziel ist allen Spielern bekannt. Gleichzeitig hat jeder Spieler für seine Ländergruppe ein „politisches Ziel“. Die politischen Ziele der Spieler können – wie auch in der Realität – stark voneinander abweichen oder sich sogar zuwider laufen. Kein Spieler kennt die politischen Ziele seiner Mitspieler. Sobald ein Spieler sowohl das wirtschaftliche, als auch das politische Ziel erreicht hat, gewinnt er sofort.
Während des Spiels muss man immer das Weltklima im Auge behalten, geht das nämlich rapide bergab (eigentlich eher bergauf), dann verlieren alle. Wir haben zwei Runden gespielt. Beim ersten Mal haben sich die Schüler bemüht, ethisch zu handeln, immer gelungen ist das nicht und am Ende haben „die Amerikaner“ gewonnen. Für die Schüler war das „eh klar, die haben ja am meisten Kohle“. Das zweite Spiel gewannen dann die Entwicklungsländer, weil sie (höchst unmoralisch) alle gegeneinander ausspielten und nur ihr eigenes Ziel vor Augen hatten. Erstaunlicherweise ist bei beiden Spielen die Welt klimatechnisch nicht vor die Hunde gegangen.
Die Plattform lässt sich leicht einrichten und administrieren. Das Spiel ist mehr oder weniger selbsterklärend und hat auch in unserem Datenverarbeitungsraum gut funktioniert. Allerdings musste erst der Flashplayer installiert werden (Dank an den SysOP!). Nicht so positiv fand ich als Spielleiter, dass ich keinen „eigenen“ Zugang zum Spiel hatte und mich immer an den Bildschirmen der Schüler orientieren musste. Letztich wäre es auch schön, wenn man das Spiel ein wenig schwieriger gestalten könnte, indem man die Ausgangslage verändert. Das Spiel eignet sich sicher auch für die Fächer Erdkunde und Sozialkunde.
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