„Da mach‘ mer halt schnell ’ne Powerpoint“, so lautete die Aussage einer Lehrgangsteilnehmerin auf den Arbeitsauftrag, ein Gruppenergebnis zu präsentieren. Bisher habe ich auch nur wenige Schüler getroffen, die sich der Powerpointfaszination entziehen konnten. Die Ergebnisse sind aber nicht immer „optimal“. Farbgebung, Sound und von oben nach unten rotierende Folien, die sich beim Übergang fünfmal überschlagen, gehören offenbar zur „Powerpoint“. Abhilfe könnte „Prezi“ schaffen, das auch noch andere Vorteile hat.
Zuerst einmal ist Prezi kostenlos, kein Schüler muss sich Powerpoint zulegen. Allerdings muss man mit ein wenig Werbung (Prezi-Logo) leben und der Speicherplatz für die Präsentationen ist auf 100MB begrenzt. Keine Werbung und mehr Speicherplatz kosten dann extra (jährlich ab 39 Euro, da dürfte „Home & Student“ von Microsoft auf Dauer billiger sein).
Den Unterschied zu Powerpoint kann man schlecht beschreiben, denn der Ansatz der Präsentation ist anders. In Powerpoint ist es beispielsweise nicht möglich, einen Gesamtüberblick über die Präsentation zu geben oder in einzelne Seiten oder Elemte zu zoomen. Bei Prezi geht das und das ermöglicht eine völlig andere Art der Präsentation. Dass sich die Präsentation dabei dreht, kann man hübsch, cool oder überflüssig finden. Man kann das kontrollieren und also auch „abschalten“. Medien und Bilder lassen sich ebenfalls einfach einbinden.
Das Foliendesign ist deutlich schlichter als bei Powerpoint. Im Grunde stehen nur wenige vorgegebene Schriften zur Wahl, Hintergründe und Templates beschränken sich zurzeit auf vier unterschiedliche Vorlagen. Die Bedienung ist eigentlich intuitiv, ein Blick in die (sehr gelungenen) Tutorials lohnt aber.
Die Daten liegen öffentlich auf dem Server, können aber nicht von mehreren Personen bearbeitet werden, das setzt einen kostenpflichtigen Account voraus. Ob man seine erstellten Präsentationen auch offline ansehen kann, habe ich noch nicht herausgefunden, die Webseite spricht aber davon.
Insgesamt macht die Anwendung einen guten Eindruck, überrascht hat mich, dass ich zum Steuern der Präsentation auch meinen Presenter verwenden kann und so nicht immer am PC stehen muss. Zum Zoomen brauche ich dann aber doch meine Maus.
Ob die Präsentationen der Schüler wirklich besser werden, muss die Zeit zeigen. Letztlich ist nicht das Programm, sondern der Schüler verantwortlich und dass man mit Prezi genau den gleichen Einheitsbrei wie mit Powerpoint herstellen kann, zeigt sich hier.
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