Sterneprojekt

Auf ein gelungenes Projekt hat mich Michael Weiß hingewiesen: das Sterneprojekt der Volksschule Durach. Worum geht es? Schüler sollen Einblicke in das Berufsleben bekommen und das funktioniert bei diesem Projekt deutlich intensiver als bei einem Praktikum. Die „Kurse“ finden immer Freitags (Nachmittag) und Samstags statt – also in der Freizeit. Am Ende eines Kurses steht ein „Stern“, den die Schüler aber nur nach einer bestandenen Prüfung erhalten. Während der betrieblichen Phase werden die Schüler von einem Mitarbeiter des Betriebes betreut, der ausschließlich für die Schüler da ist. Das bedeutet aber auch, dass das Projekt mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, die sich die Betriebe, die Schule, die Gemeinde und die Bundesagentur für Arbeit teilen.

Das Projekt wird von der Schule sehr positiv beurteilt, auch die Gemeinde scheint zufrieden zu sein. Mittlerweile haben sich auch Firmen bei der Schule gemeldet, die normalerweise keine Volksschüler ausbilden würden.

An meiner Schule (Wirtschaftsschule) gibt es im Bereich der Berufsvorbereitung kein solches Projekt. Im Deutschunterricht behandeln wir das Thema Bewerbung recht ausführlich, auch mit externen Partnern (Sparkasse & AOK). Ein Kollege veranstaltet mit einigen Schülern ein Assessementcenter und wenn die Schüler in den Ferien einen Praktikumsplatz bekommen, dann übernimmt der Förderverein die Versicherungskosten. Als großes Projekt findet der Berufsbasar an meiner Schule statt. Hier stellen sich verschiedenste Betriebe vor und für unserer Schüler besteht die Möglichkeit, sich mit den Azubis auszutauschen (was meiner Ansicht nach aber nicht immer gut gelingt).

Allerdings glaube ich fest, dass nichts besser ist als ein persönlicher Eindruck, und der scheint mir mit dem Sternenprojekt gut gewährleistet zu sein. Die Schulen um uns herum bieten Praktika an, irgendwann werden wir nachziehen müssen, wenn unsere Schüler die gleichen Chancen haben sollen.

Dass mir der Geschäftsleitende Beamte der Stadt Bad Neustadt einen Hinweis auf das Sterneprojekt gibt, zeigt mir, dass sich die Stadt offenbar Gedanken macht, wie man Schüler am besten auf das Berufsleben vorbereitet und wie man den Betrieben die Möglichkeit gibt, die Bewerber besser als bei einem Praktikum kennenzulernen. Ich bin gespannt, wie sich meine Schule dann positioniert.


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