Die Raffgeier schlagen erneut zu: Nachdem mittlerweile alle Tauschbörsen im Netz geschlossen sind, kommt nun der wohl nächste logische Schritt der Musikindustrie: die Seiten, die Songetxte oder Noten (v.a. Gitarrentabs) im Netz veröffentlichen werden abgemahnt und zur Schließung gezwungen. Begründet wird mit der Ansicht, dass „auch die Verbreitung von Noten-Vorlagen und Gitarren-Tabs illegal ist“ (siehe Artikel in heise-online) und dass „die Verkäufe von Notenblättern populärer Musikstücke seit Anfang der 90er-Jahre von rund 25.000 Stück pro Song auf lediglich 5.000 gesunken seien.“
Fragt sich, wann Hobbymusiker Lizenzgebühren auf Instrumente zahlen müssen, denn sie könnten ja illegal am Lagerfeuer ein Lied spielen. Allerdings tun sich hier auch völlig neue Ideen auf: Man könnte Mikrofone in öffentlichen Toiletten verstecken um illegale Pfeiffer zu belangen, ein Lagerfeuerverbot einführen und von 60.000 Fußballfans einen Euro Lizenzgebühr verlangen, wenn sie vor dem Spiel die Hymne singen wollen.
Vergleichen kann man dieses Vorgehen eigentlich nur noch mit den Stromkonzernen, die trotz hoher Gewinne den Strompreis erhöhen wollen, weil sie sonst nicht wirtschaftlich arbeiten (die Armen!). Dagegen kann ich mich nicht wehren (leider), aber ich kaufe keine CDs mehr. Übrigens auch nicht als mp3 im Netz, denn die Lizenzmodelle sind lächerlich. Bei einem Buch schreibt mir der Verlag ja auch nicht vor, dass ich es zwar mit in den Urlaub, nicht aber nach Spanien, Italien und Irland nehmen darf.
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