Chiks

Also das mit den Walen hatte ja leider nicht geklappt, unsere gebuchte Tour wurde abgesagt. Ein Alternativprogramm musste her. Seals und Tőlpel hatten wir schon, Eisbären gibt’s auf der andren Seite der Welt. Kiwis kann man nur nachts sehen, wenn überhaupt, für Schlangen und giftige Spinnen hätten wir in Australien bleiben müssen.
Also sind wir gestern ins isight marschiert (das ist keine Brille von Apple, sondern eine Touristeninformation) und haben gebucht: Albatrosskolonie, Bootsfahrt und Pinguine. Die gelben oder die blauen? Das wollte die überaus hilfsbereite und sehr geduldige Mitarbeiterin wissen – geduldig muss man mit uns schon manchmal sein. Wie? Gelb oder blau? Pinguine halt! Es gibt gelbe und blaue, wir haben uns für die gelben entschieden, eine gute Wahl.
Wir sind dann mittags mit dem Bus von Campingplatz abgeholt worden und – wie immer – bis zum Veranstaltungsort gefahren. Dort gab es erst mal eine Einweisung. Seitdem wissen wir, dass es überhaupt nur 2000 gelbe Pinguine gibt und dass es Einzelgänger sind. Mehr als einen zu sehen ist schon eine Massendemo. Sie sind extrem bedroht und eine private Organisation hat hier ein großes Stück Land gekauft, um ihnen Nistmőglichkeiten zu bieten.
Dann sind wir mit dem Bus hingefahren und durch ein System von Gräben gelaufen. Wir hatten eine Massendemo mit Vermummung. Sprich: Die Mama war gerade mit dem Füttern der beiden Kinder fertig (der Papa, immerhin 21 Jahre alt, hatte Ausgang) und das sah dann so aus:

IMG_0154.JPG
Die beiden Jungtiere sind noch vermummt, das hat für die Eltern massive Vorteile. Wenn die „chiks“ zu sehr nerven, flüchten sich die Eltern in einen nahegelegenen Teich. Weil die Jungtiere aber noch kein richtiges Federkleid haben und nicht „waterproofed“ sind, schwimmen sie nicht hinterher.
Das war der Pinguinteil.
Danach sind wir mit dem Boot zur Albatrosskolonie gefahren. Erst haben wir, ehrlich gesagt, gar nicht gepeilt, wie toll die Albatrosse sind. Auf dem Felsen gab es noch Seals, Kormorane und einen Haufen Seemőwen und die Albatrosse saßen auch ziemlich doof auf ihren Eiern rum und haben sich nicht gerührt. Dann gab’s die Erklärung, dass immer ein Elternteil zum Futtern unterwegs ist, meistens so drei bis vier Tage und gerne auch mal 1000 Km weit weg. Dann wird getauscht. Und dann haben wir die Vögel in der Luft gesehen. Spannweite drei Meter (es gibt auch welche mit 3,80 m). Der Kauri unter den Vögeln. Mit einem Flűgelschlag legt er über 20 Meter zurück, Spitzengeschwindigkeit 100-120 km/h. Ich bin immer noch begeistert. Der älteste Vogel in der Kolonie ist übrigens über 60.
Also, dieser Tag war echt wieder ein Kracher, morgen besichtigen wir eine Schokoladenfabrik.
PS Der Wunsch nach einem 600er Objektiv ist heute wieder gewachsen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Chiks“

  1. Avatar von ö
    ö

    Man kann Objektive auch leihen, musst mal googeln. Ist bei Deinen Wünschen vllt. günstiger…

    1. Avatar von kceyow
      kceyow

      Ka, ist mir während des Trips auch eingefallen. Ich hätte sogar eine Adresse gehabt. Blöd, gell?

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